Thomas Gorbach

Thomas Gorbach

Komposition akusmatische Musik

Klänge sind das Material, das ich in Formen gieße – ein Pfad ins Unbekannte – der Klang in seiner Wandlung stets lebendig bleibt. Klangfacetten fordern meine Vorstellungskraft heraus und treiben das Schaffen unaufhörlich voran. Die Kunst des Klangschnitts, der Schichtung und Transformation lässt Klanglandschaften erwachsen, die in unerforschte Welten führen. Doch dieser Weg endet nicht im Studio: Im Klang verborgenen Räume mit all ihren feinen Nuancen möchten entdeckt werden und durch die Aufführung am Akusmonium die musikalischen Phantasien entfalten.


Interpret auf dem Akusmonium

Die Interpretation akusmatischer Musik bedeutet, die Klänge nach ihren inneren Qualitäten zu verstehen und den Raum als dynamisches Instrument zu begreifen. Das speziell dafür geschaffene Akusmonium eröffnet mir einzigartige Möglichkeiten, diese Ideen zu verwirklichen. Als Interpret bin ich zugleich dem Werk, seinem Schöpfer und dem Publikum verpflichtet.
Ich übersetze die räumlichen und klanglichen Intentionen der Komposition in ein Erlebnis ephemer dynamisch-bewegter Klangskulpturen. Ziel meiner Arbeit ist es, das Hören in seiner reinsten Form zu einem intensiven Moment sinnlicher Wahrnehmung und räumlicher Präsenz zu machen – ein Zusammenspiel aus Präzision, Imagination und Emotion.

Text zur Geschichte des Akusmoniums – Das Wiener Akusmonium – Akusmatische Interpretation – Ephemer dynamisch-bewegte Klangfiguren


Entwickler des Wiener Akusmoniums

Als Erbauer des Wiener Akusmoniums habe ich ein einzigartiges Instrument geschaffen, das die Verwirklichung und Präsentation kompositorischer Ideen und raumbezogener Klangkunst revolutioniert. Mit seinen 64 Kanälen und der innovativen Ambisonics-Kuppel setzt das Akusmonium neue Maßstäbe für den musikalischen Ausdruck. Dieses Lautsprecherorchester vereint technische Präzision und künstlerische Vision, um Klänge im Raum zu formen, zu bewegen und in lebendige Klangskulpturen zu verwandeln. Es ist mehr als ein Werkzeug für die Aufführung – es ist ein Medium, das den Raum selbst als wesentlichen Bestandteil der Komposition integriert und Klang als dynamisches, auditives Kunstwerk erfahrbar macht.


Forscher

Meine Forschung basiert auf der Grundannahme, dass die Essenz des Klangs – seine Qualitäten, Facetten und räumliche Dimensionen – die Grundlage für die künstlerisch-wissenschaftliche Arbeit sind. Im Projekt Virtuelles Wiener Akusmonium zielt meine Arbeit auf die Digitalisierung der interpretativen Möglichkeiten des Spiels auf Akusmonien. Mit Embodied Gestures untersuche ich Klänge als Ausgangspunkt zur Entwicklung digitaler Musikinstrumente. Mit den ephemer dynamisch-bewegten Klangskulpturen habe ich eine Interpretationsanalyse entwickelt, die kohärente Interpretationen akusmatischer Werke ermöglicht.